Auf vielen Bühnen unterwegs: Große Showbühne, Chansonabende und Fernsehauftritte
Musical-Darstellerin | |
Carola Krautz-Brasin | |
Website: | www.krautz-brasin.de |
Musicalstar in Erkner
Stand: Dezember 2024
Sie war Kit-Kat-Girl Sally Bowles, die widerspenstige Katharina oder Stummfilmstar Norma Desmond. Denn mit all diesen Rollen verzauberte eine gefragte Künstlerin bei angesagten Musicals und auf Theaterbühnen.
Seit einigen Jahren schon wohnt sie direkt am „Boulevard“ von Erkner, der Friedrichstraße, und genießt dort die Ruhe und Entspannung nach ihrem aufregenden Bühnenleben.
Carola Krautz-Brasin ist eine vielseitige Künstlerin, die ihren Weg in der Welt des Musicals und der darstellenden Kunst außerordentlich erfolgreich beschritten hat.
Geboren in Cottbus, wollte die heute 68-Jährige schon von Kindheit an auf die große Bühne. „Ich war drei Jahre alt und saß im Weihnachtsmärchen ‚Rotkäppchen‘ im ‚Staatstheater Cottbus‘ in der ersten
Reihe. Als der böse Wolf plötzlich so leibhaftig vor mir stand, waren die Aufregung und gleichzeitig die Faszination
riesengroß“, erzählt sie rückblickend von einem Moment, der sie nicht mehr losließ.
Nach dem Abitur lernte sie das Bühnenhandwerk „von der
Pike auf“. Sie ging mit Orchestern und Bigbands auf Tournee, sang, tanzte und moderierte.
Im von Gerd Natschinski
geleiteten Musical-Studio in Berlin absolvierte sie eine
Ausbildung in Gesang, Schauspiel, Jazz- und Steppdance, spielte in „My Fair Lady“ sowie „Messeschlager Gisela“ und bekam einen Gastvertrag am Metropol-Theater für das Stück „Annie Get Your Gun“.
Ihr Fernstudium an der „Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin“ beendete sie mit dem Staatsexamen. Dem folgte das erste Engagement am Friedrichstadt-Palast, im hochgelobten „La Belle et la Bête“.
Weiterhin begeisterte sie in vielen Showprogrammen. Bei Siegfried Uhlenbrock übernahm sie unter anderem den Part seiner legendären Duettpartnerin und Entertainerin Dagmar Frederic, die ihr als Kind schon ein Vorbild war.
Auf großen Bühnen
Sie spielte Traumrollen wie Sally Bowles in „Cabaret“ in Deutschland, Österreich und Luxemburg. Das „Theater des Westens“ engagierte sie als
Ersatz für Ute Lemper in „Der Blaue Engel“. Parallel nahm sie der Friedrichstadt-Palast erneut unter Vertrag. In der Kino-Revue „Cinema“ führte sie als Zeus Gattin Juno durch das Programm und erschien ebenso als Popstar Madonna und Filmlegende Zarah Leander.
In „Sommernachtsträume“ übernahm sie die Rolle der
Titania. Einen Wolf zu spielen, war ihr leider nicht vergönnt, dafür aber einen Fuchs in
„Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry.
Ein weiterer Höhepunkt ihrer Karriere war das Musical
„Sunset Boulevard“ von Andrew Lloyd Webber am Rhein-Main-Theater. Alternierend mit
Helen Schneider gab sie die große Stummfilmdiva Norma Desmond. Es folgte die widerspenstige Katharina in „Kiss Me, Kate“ am „Opernhaus Chemnitz“ sowie die Pensionswirtin Fräulein Schneider in „Cabaret“, aufgeführt in den alten Bundesländern und am „Staatstheater Cottbus“.
„Musical ist ein echter Hochleistungssport. Dazu gehören viel Disziplin, eine Menge Kondition und sicher auch ein wenig Glück, wie ich es hatte“, blickt Carola Krautz-Brasin auf ihre Theaterlaufbahn zurück.
Schiff und Show
Ganz neue Erfahrungen sammelte sie während der Theaterpausen auf Kreuzfahrtschiffen wie der „MS Europa“ oder
der „MS Deutschland“, mit denen sie die Welt bereiste. Mit ihren abendfüllenden Konzerten, Shows und musikalisch-literarischen Programmen avancierte sie zum Stargast bei den Passagieren.
Gern gesehen im TV
Immer wieder war sie im Fernsehen präsent, wo sie Chansons, Evergreens und Musicalmelodien interpretierte. Ihre Auftritte in populären TV-Sendungen wie „Schätzen Sie mal!“, „Ein Kessel Buntes“ und „Willkommen bei Carmen Nebel“ trugen dazu bei, ihre Musikalität und Vielseitigkeit einem noch breiteren Publikum bekannt zu machen.
Gern stand sie auch auf Kleinkunstbühnen, was genau ihr Terrain war. Hautnah am
Publikum, begeisterte sie mit Musical- und Chansonabenden. Gemeinsam mit Urte Blankenstein, jedem bekannt als Frau Puppendoktor Pille, sang sie zweistimmig altbekannte „Küchenlieder“. Mit Witz, Charme und Humor tourten sie durch Seniorenheime, Kirchen und bunte Veranstaltungen.
Hommage an eine Poetin
Ihr Herzblut aber hängt noch immer an „Mein Dornenlächeln“, einem musikalisch-literarischen Werk aus eigener Feder über die Poetin Else Lasker-Schüler, mit Vertonungen von Charles Kálmán. Damit feierte sie in Berlin
Erfolge am Renaissance-Theater und im Brecht-Haus sowie am „Gasteig München“, in Wuppertal, Österreich und in der Schweiz.
„Mit ihr schließt sich übrigens der Kreis nach Erkner, denn Else Lasker-Schüler war mit Gerhart Hauptmann bekannt, der hier in der Stadt am
Dämeritzsee ja eine große Rolle spielt. Aber, er mochte sie nicht besonders, sie war ihm zu unkonventionell“, schmunzelt sie. Dennoch
gewann Carola Krautz-Brasin im Gerhart-Hauptmann-Haus mit „Else“ die Herzen des
Publikums.
Eine sehr schöne Erinnerung verbindet sie mit dem Künstler Siegfried Schütze. Einige seiner Aquarelle zieren ihre Wohnung. Mit ihm gründete sie in seinen Räumen in Schöneweide das „Atelier-Theater“, das mit knapp 35 Plätzen eine intime Atmosphäre für individuelle künstlerische Abende bot. Hochkarätige Schauspieler, Musiker und Politiker
gaben sich hier die Hand.
Stars in der Kirche
Aktuell engagiert sie sich
im „Förderverein Kirche Neu Zittau“. Dort organisiert sie regelmäßig kulturelle Höhepunkte, wie kürzlich mit Schlager- und Chansonsängerin Regina Thoss. So trugen unter anderen schon Dagmar Frederic, Hans-Jürgen Beyer und Dagmar Gelbke zum
Erhalt der Kirche bei. Damit beschreitet Carola Krautz-Brasin wohl weiter ihren „Weg des Ruhmes“ und bringt gefragte Künstler in die Region.